Position bestimmen - Kurs einschlagen
An Bord bei den Bowspirit Kids sollen die kranken und traumatisierten Kinder und deren Geschwisterkinder in aller erster Linie Spaß und Abwechslung von der Krankheit bzw. dem traumatischen Erlebnis erfahren.Die seelische und körperliche Belastung durch das Foul, welches ihnen das Leben gespielt hat, verwehrt vielen der jungen Gäste - oft über lange Zeit - ganz selbstverständliche Dinge der Kindheit: Toben, Schwimmen, Klettern und vieles mehr. Daher steht der Spaß am Leben / am Kindsein bei uns im Fokus.
Aber wir möchten durch den Aufenthalt bei uns an Bord nicht einfach nur etwas triste Graues grellbunt übermalen. Das würde schließlich nur für eine kurze Weile ablenken und nicht dauerhaft entlasten helfen.
Als Erwachsene wissen wir, dass es zum "Spiel des Lebens" sprichwörtlich dazugehört, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat. Aber manches Päckchen ist halt so unförmig, dass es gut ist, wenn mir jemand beizeiten zeigt, wie ich es am besten trage, damit es mich auf meinem weiteren Lebensweg nicht behindert. Denn ein liebevolles Umfeld aus Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden, die wirklich alles für einen tun, allein, genügt bei manchen Dramen halt nicht.
Unsere jungen Gäste dürfen daher spielerisch lernen, wie heilsam es ist, einen Perspektivwechsel in Betracht zu ziehen:
Wenn ich nicht mehr als Opfer im Drama gefangen bin, darf ich schauen, ob in der belastenden Situation vielleicht sogar ein Geschenk für mich versteckt ist.
Im "Opferland"
Wir leben heute meist in einer Gedankenwelt, in der für Normabweichungen irgendjemand die Verantwortung tragen muss. Passiert "etwas Schreckliches", greifen wir reflexartig auf dieses Denkmuster zurück. Dass Dinge vielleicht einen tieferen Grund haben, der uns erst später bewusst werden wird, kommt uns in unserer oberflächlichen, schnelllebigen Zeit meist nicht in den Sinn. Jemand muss Schuld haben, wenn etwas nicht in Ordnung ist: Die Gesellschaft, die Umwelt oder ein anderer Mensch, dessen Opfer wir sind. Oder noch fataler: Wir selbst, unser Verhalten oder unser Körper - Täter und Opfer gleichsam in einer Person.
Gerade Kinder denken so. Nach ihrer Wahrnehmung dreht sich die ganze Welt nur um sie. Wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, glauben sie schnell, es sei ihre Schuld.
Denkt ein Kind dies zum ersten Mal, ist dies sehr schmerzhaft. Um den Schmerz zu lindern, unterdrückt ihn das Kind und zementiert so häufig eine Überzeugung, an die es noch als Erwachsener glaubt: Es ist meine Schuld und irgendetwas ist mit mir nicht in Ordnung.
Ohne es zu merken, haben wir uns ins "Opferland" begeben, so wie unsere Mitmenschen uns dies tagtäglich vorleben.
Wir haben gelernt, zu urteilen, zu beschuldigen und anzuklagen. Wir haben gelernt, Opfer zu sein.
Wenn wir beginnen, ein Gefühl zu unterdrücken, wissen wir zwar, dass es da ist, aber wir fressen es in uns hinein. Unterdrückte Gefühle werden so tief im Unterbewusstsein vergraben, dass wir uns ihrer nicht mehr bewusst sind.
Aber jedes Mal, wenn in unserem Leben die Erinnerung an diesen Schmerz oder den damit verbundenen Gedanken - vielleicht sogar durch ein vollkommen anderes Ereignis - erneut ausgelöst wird, gehen wir emotional in unsere Kindheit zurück.
Wir fühlen und verhalten uns wie das kleine Kind, das zum ersten Mal diesen Schmerz empfindet.
Wir leben heute meist in einer Gedankenwelt, in der für Normabweichungen irgendjemand die Verantwortung tragen muss. Passiert "etwas Schreckliches", greifen wir reflexartig auf dieses Denkmuster zurück. Dass Dinge vielleicht einen tieferen Grund haben, der uns erst später bewusst werden wird, kommt uns in unserer oberflächlichen, schnelllebigen Zeit meist nicht in den Sinn. Jemand muss Schuld haben, wenn etwas nicht in Ordnung ist: Die Gesellschaft, die Umwelt oder ein anderer Mensch, dessen Opfer wir sind. Oder noch fataler: Wir selbst, unser Verhalten oder unser Körper - Täter und Opfer gleichsam in einer Person.
Gerade Kinder denken so. Nach ihrer Wahrnehmung dreht sich die ganze Welt nur um sie. Wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, glauben sie schnell, es sei ihre Schuld.
Denkt ein Kind dies zum ersten Mal, ist dies sehr schmerzhaft. Um den Schmerz zu lindern, unterdrückt ihn das Kind und zementiert so häufig eine Überzeugung, an die es noch als Erwachsener glaubt: Es ist meine Schuld und irgendetwas ist mit mir nicht in Ordnung.
Ohne es zu merken, haben wir uns ins "Opferland" begeben, so wie unsere Mitmenschen uns dies tagtäglich vorleben.
Wir haben gelernt, zu urteilen, zu beschuldigen und anzuklagen. Wir haben gelernt, Opfer zu sein.
Wenn wir beginnen, ein Gefühl zu unterdrücken, wissen wir zwar, dass es da ist, aber wir fressen es in uns hinein. Unterdrückte Gefühle werden so tief im Unterbewusstsein vergraben, dass wir uns ihrer nicht mehr bewusst sind.
Aber jedes Mal, wenn in unserem Leben die Erinnerung an diesen Schmerz oder den damit verbundenen Gedanken - vielleicht sogar durch ein vollkommen anderes Ereignis - erneut ausgelöst wird, gehen wir emotional in unsere Kindheit zurück.
Wir fühlen und verhalten uns wie das kleine Kind, das zum ersten Mal diesen Schmerz empfindet.
Kurs einschlagen
Wenn unsere potentiellen jungen Gäste die Wahl träfen, die Menschen normalerweise treffen, entschieden sie sich dafür, lieber das Opfer zu sein und andere oder sogar sich selbst zu beschuldigen. Dieser Blickwinkel ermöglichte es ihnen zwar, im Recht zu sein, denn ihr Umfeld würde sie in ihrer Einschätzung des Erlebten vermutlich bestärken. Aber sie blieben doch ihr Leben lang im Drama gefangen.
Wir möchten durch die gemeinsamen Aktivitäten an Bord Hilfestellung leisten, dass unsere jungen Gäste dieser "Falle" entgehen.
Hierzu ist es zunächst erforderlich, dass sich die Kinder ihrer Gefühle hinsichtlich des Erlebten klar werden - der eigenen ebenso wie der fremden Gefühle, die ihnen vorgelebt oder unbedacht vorgeplappert wurden.
Die Alternative besteht dann darin, anzuerkennen, dass unter der Oberfläche des Geschehens noch etwas weitaus Bedeutenderes - und möglicherweise sehr Nützliches - vor sich geht.
Die - zunächst spielerische - Bereitschaft, die Situation auch aus einer anderen Perspektive zu sehen, ist der Schlüssel zur eigentlichen Heilung. Indem wir bereit sind, den Gedanken zuzulassen, dass diese Situation sich in liebender Absicht in unserem Leben ereignet hat, geben wir die Kontrolle und das Bedürfnis zu urteilen ab.
Es gibt dann nichts, wovor wir dann noch Angst haben müssten, denn wir werden mehr Vertrauen, mehr Sicherheit und mehr inneren Frieden spüren, als wir es jemals für möglich gehalten hätten. Wir werden erkennen können, wie wir alle getragen werden, in jedem Moment jeden Tages, ganz gleich, wie schlimm uns die Lage auch erscheinen mag.
Wenn unsere jungen Gäste diesen Perspektivwechsel zulassen können, dann gelingt es nicht nur die aktuell überstandene Krise besser einzuordnen, sondern sie sind auch gewappnet für künftige Lebenskrisen.
Möglicherweise werden sie auch dann reflexartig noch einen kurzen Blick ins "Opferland" werfen … aber ihr eigentlicher Kurs ist schon eingeschlagen: Auf ins Leben!
Wenn unsere potentiellen jungen Gäste die Wahl träfen, die Menschen normalerweise treffen, entschieden sie sich dafür, lieber das Opfer zu sein und andere oder sogar sich selbst zu beschuldigen. Dieser Blickwinkel ermöglichte es ihnen zwar, im Recht zu sein, denn ihr Umfeld würde sie in ihrer Einschätzung des Erlebten vermutlich bestärken. Aber sie blieben doch ihr Leben lang im Drama gefangen.
Wir möchten durch die gemeinsamen Aktivitäten an Bord Hilfestellung leisten, dass unsere jungen Gäste dieser "Falle" entgehen.
Hierzu ist es zunächst erforderlich, dass sich die Kinder ihrer Gefühle hinsichtlich des Erlebten klar werden - der eigenen ebenso wie der fremden Gefühle, die ihnen vorgelebt oder unbedacht vorgeplappert wurden.
Die Alternative besteht dann darin, anzuerkennen, dass unter der Oberfläche des Geschehens noch etwas weitaus Bedeutenderes - und möglicherweise sehr Nützliches - vor sich geht.
Die - zunächst spielerische - Bereitschaft, die Situation auch aus einer anderen Perspektive zu sehen, ist der Schlüssel zur eigentlichen Heilung. Indem wir bereit sind, den Gedanken zuzulassen, dass diese Situation sich in liebender Absicht in unserem Leben ereignet hat, geben wir die Kontrolle und das Bedürfnis zu urteilen ab.
Es gibt dann nichts, wovor wir dann noch Angst haben müssten, denn wir werden mehr Vertrauen, mehr Sicherheit und mehr inneren Frieden spüren, als wir es jemals für möglich gehalten hätten. Wir werden erkennen können, wie wir alle getragen werden, in jedem Moment jeden Tages, ganz gleich, wie schlimm uns die Lage auch erscheinen mag.
Wenn unsere jungen Gäste diesen Perspektivwechsel zulassen können, dann gelingt es nicht nur die aktuell überstandene Krise besser einzuordnen, sondern sie sind auch gewappnet für künftige Lebenskrisen.
Möglicherweise werden sie auch dann reflexartig noch einen kurzen Blick ins "Opferland" werfen … aber ihr eigentlicher Kurs ist schon eingeschlagen: Auf ins Leben!